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Fronius International GmbH

Fronius hat den Trend zur Digitalisierung frühzeitig erkannt und begonnen, sowohl Geschäftsprozesse als auch Produkte und Dienstleistungen in diese Richtung zu entwickeln. Im Folgenden einige Beispiele dazu:

App weldcube automotive

Digitalisierung auf Produktebene

Fronius International Energytower, Wels/Austria

Durch die Digitalisierung ändern sich zunächst die Anforderungen auf Produktebene. Mit der TPS/i Intelligent Revolution hat Fronius eine Schweißstromquelle entwickelt, die dieser Rechnung trägt. So wurde ein besonderer Fokus auf die Echtzeit-Datenübertragung in der Stromquelle, die mikroprozessorgesteuerte interne Datenverarbeitung und die externe Datenkommunikation, aber auch auf die Datensicherheit gelegt.

App focus reliability

Mit der WeldCube, die sich aus Hard- und Software-Komponenten sowie passenden Service-Leistungen zusammensetzt, bietet Fronius Kunden die Möglichkeit, Schweißdaten stromquellenübergreifend aufzuzeichnen, zu analysieren, auszuwerten und so auch Optimierungsbedarf zu identifizieren. Fronius Virtual Welding ist die Schweißausbildung der Zukunft: Auszubildende können beim virtuellen Schweißtraining Schritt für Schritt und risikolos grundlegende Schweißfertigkeiten erlernen, trainieren und ihre Fortschritte analysieren. Zudem lassen sich teure Verbrauchsmaterialien wie Metall, Draht oder Schutzgas einsparen.

Fest steht, dass auch in der Schweißtechnik künftig die Software (Entwicklung, Verwendung, Qualität) die zentrale Rolle spielen wird, die Hardware rückt in den Hintergrund. Als neue Geschäftsmodelle wurden deshalb der Verkauf jährlicher Software-Lizenzen oder kostenpflichtige Softwarefreischaltungen für bestimmte Anwendungen identifiziert und forciert.

Digitalisierung von Dienstleistungen

App weldcube automotive

Stark an Bedeutung gewinnen im Zuge der Digitalisierung Dienstleistungen und direkte Vernetzung mit dem Kunden. FeeL Remote Support steht für einen einfachen Verbindungs-aufbau zwischen der Stromquelle TPS/i beim Kunden und Fronius. Mittels Fernzugriff sind somit Fehlerdiagnose und -behebung, Datenanalyse oder Prozessoptimierung möglich.

Ein praktischer Helfer für Schweißprofis ist die Weld Wizard App – einmal installiert, bietet sie sowohl online als auch im Offline-Modus eine schnelle und präzise Hilfestellung bei der Abschätzung von diversen Schweißparametern.

Digitalisierung der Kundenbeziehungen

Neben technischen Entwicklungen werden bei Fronius im Zuge der Digitalisierung die Kundenbeziehungen ausgebaut, schließlich ergeben sich dadurch viele neue Möglichkeiten in der Kommunikation und Kundenbetreuung. Das Customer Relationship Management (CRM) stellt den Kunden, nicht das Produkt, in den Mittelpunkt sämtlicher Unternehmensaktivitäten und ermöglicht, genau auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnittene Leistungsangebote zu erstellen. Dies fördert die langfristige Kundenbindung und trägt so letztendlich zum Unternehmenswachstum bei. Auch Effizienz- und Effektivitätssteigerungen im laufenden Betrieb sind die Folge.

Digitalisierung kann Unternehmen, ebenso wie Kunden, unterstützen, Kosten zu reduzieren und die Produktivität zu steigern – gerade bei internationalen Unternehmen ein wichtiger Faktor. Hier kommen bei Fronius unterschiedliche Tools zum Einsatz: SharePoint als Intranet und sicherer Ort zum Ablegen, Strukturieren und Freigeben von Informationen sowie Koordinieren von Projekten. Informationen für Kunden und Partner werden über ein Extranet zur Verfügung gestellt. Als zentrale Plattform für alle marketingrelevanten Unterlagen dient das Marketing Ressource Management (MRM), welches auch ein Product Information Management (PIM) inkludiert. Dort werden Produktdaten einzelner Artikel gesammelt, mit werblichen Texten und Bildern ergänzt und für diverse Plattformen zur Verfügung gestellt (z.B.: Preisliste PW, neue Website). Ebenso ist ein Product Lifecycle Management (PLM) implementiert, in dem unternehmensweit alle Produktdaten und Prozesse entlang des gesamten Lebenszyklus (von der Idee bis nach der Abkündigung) verwaltet werden. Dies soll den Produktentstehungsprozess durch Datenmanagement unterstützen und die Entwicklungsproduktivität erhöhen.

Zur Schulung und Informationsverbreitung kommen E-Learning, Webinare und Wiki zum Einsatz. Dies hat den Vorteil, dass die Inhalte stets aktuell sind und Reisekosten gespart werden können. Ebenso werden digitale Kommunikationsmedien wie Team Viewer und Skype for Business genutzt.

Schließlich bestreitet Fronius auch im Angebotswesen neue Wege. CPQ (Customer-Price-Quote) ermöglicht aus einer Plattform heraus komplexe Systeme sowie einzelne Produkte inklusive kundenbezogener Preise zu konfigurieren und in adäquater Form direkt dem Kunden anzubieten. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, die Konfigurationen direkt in einen Verkaufsauftrag überzuleiten.

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